Atemfrequenz bei Beatmung

  • Hallo!


    Was stellt man bei welchem Alter als unterste Frequenz ein? Linn hat seit einem Jahr 20/min und ich denke, es könnte evtl. etwas viel sein.


    LG
    Nellie

    Nellie *1978 mit Linn *02/04 (mehrfachbehindert durch PCH-2a, Tracheostoma, fast vollzeitbeatmet, Ernährung über Sonde, Epilepsie) und Ann *06/09

  • Hallo Nelli!
    erst mal ein super Lob an diese Austauschmöglichkeit für Eltern und Interresierte!!!


    Aber zu deiner Frage...
    Da Linn jetzt etwas über zwei Jahre alt ist, kann eine Atemfrequenz von 20 durchaus in Odnung sein.


    Im stationären Bereich machen wir es davon abhängig, ob die CO2-Werte im Normalbereich sind.
    Sind die CO2-Werte zu hoch, dann wird die Frequenz erhöht, damit das CO2 "abgeatmet" werden kann.
    Sind die CO"-Werte zu niedrig wird die Frequenz entsprechend reduziert.
    Dies ist auch erstmal (fast) unabhängig von der Sauerstoffsättigung.


    Woran merkst du denn, dass die Frequenz eventuell zu hoch sein könnte??
    Wehrt sie sich vermehrt gegen die Beatmung?, wird sie zunehmend unruhig?


    bis dann, Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich habe das Gefühl, dass sie zu lange wartet, bis sie anfängt den ersten eigenen Atemzug zu machen, wenn ich sie von der Beatmung nehme. Das ist irgendwie deutlicher geworden. Meine Erklärung wäre dann das CO2, das sie zuviel abgeatmet hat und ihr damit der Atemantrieb fehlt. Aber die Normalwerte liegen bei 19-25. Aber wir lernen im Studium halt auch nur gesunde Kinder und akut beatmete Patienten. Dauerbeatmete kommen nicht wirklich vor.
    Die Obergrenze von 49, bis das Gerät alarmiert, schafft sie auch nie. Aber das ist egal, denn wenn sie hyperventiliert bekommen wir das ja lange vorher mit, bis das Gerät meckert.


    LG
    Nellie

    Nellie *1978 mit Linn *02/04 (mehrfachbehindert durch PCH-2a, Tracheostoma, fast vollzeitbeatmet, Ernährung über Sonde, Epilepsie) und Ann *06/09

  • Deine Erklärung mit dem CO2 klingt plausibel.
    Du kennst deine Tochter natürlich besser als jeder andere, so dass ich auch nur zwei "Vermutungen" habe.
    Entweder hast du Recht, oder aber sie toleriert inzwischen höhere CO2-Werte.
    Das muss aber nicht zwingend der Grund sein...
    Bei Erwachsenen und Kindern kann auch bei chronischem "Lungenschaden"der Atemantrieb über den Sauerstoffpartialdruck im Blut gesteuert werden.
    Bei Kindern aber eher selten...
    und ob dass der Grund ist ? ....ich weiß es nicht...


    bis dann Stefan

  • Hallo Stefan,


    das mit dem CO2 ist mittlerweile nicht mehr so sehr so. Linn hat ihre Gehirnfehlbildung auch tweilweise im Hirnstamm und kann von daher auch gut Fehlsteuerungen haben. Aber sie hat früher immer sehr geröchelt vor der Kanüle, Sättigung war gut, aber es hat niemand die CO2-Werte gemessen, denn es ging ihr so ganz ok, außer dass sie in einer ständigen Unruhe lebte. Heute wissen wir, es muss doch eine Atemnot dabei gewesen sein und sie hatte auch im Schlaf IMMER, jede Nacht, eine Atemfrequenz von um die 6-7. Da wird einem schon bange. Da setzte kein CO2 ein, das sie mal zu häufigerem Atmen brachte.
    Damals als sie intubiert wurde, hatte sie einen pCO2 von 18 kPa, das ist wahrscheinlich nicht Eure EInheit (es müsste der Faktor 7,5 sein und damit 135 mmHg). Erst da wurde sie schläfrig. Bis zum pCO2 von 14-16 kPa, also 100-120 war sie noch normal und auch der pH noch ausgeglichen. Sie muss lange dran gewöhnt gewesen sein, dass sie solche Kompensationsmöglichkeiten hatte. Das ist aber jetzt nicht mehr so. Sie zeigt insgesamt normalere Werte. Allerdings ist die letzte BGA auch schon her und war auch unter Infekt. Es gab auch nie einen Grund.


    Aber morgen gehen wir eh zum Impfen zum KiA, da werde ich nochmal fragen, was er dazu meint.


    LG
    Nellie

    Nellie *1978 mit Linn *02/04 (mehrfachbehindert durch PCH-2a, Tracheostoma, fast vollzeitbeatmet, Ernährung über Sonde, Epilepsie) und Ann *06/09

  • Ich schieb mal hoch.


    Bei meinem Hauptkind hatten wir lange eine 12er Grundfrequenz.... Sie wurde glaube ich mit dieser Frequenz entlassen, als sie 1 Jahr alt war. Mit 4 haben wir die Frequenz auf 16 AF/min erhöht und damit kommt sie im Allgemeinen sehr gut zurecht, tagsüber meist eine AF zwischen 18-25/min. Allerdings triggert sie seit der 5er Kanüle sehr häufig mit, so dass sie mit der AF oft um 27-37 liegt....
    Auch nachts läßt sie sich öfter nicht mehr komplett beatmen, auch wenn sie anscheinend ruhig schläft. Deshalb sollen wir nun lt. SPZ die Grundfrequenz auf 20 erhöhen.... Seit dem die Anordnung besteht, hat sich alles aber größtenteils normalisiert, so dass die GF weiter bei 16/ min ist.. Mal abwarten. Lt den BGAs ist sie zwar zeitweise leicht überbeatmet, aber allgemein gut eingestellt.


    Bei Einem anderen Kind zum Beispiel, ist gerade 2 geworden, ist die Grundfrequenz seit ein paar Monaten auch auf 20/min gestellt worden, da überbeatmet... Seit dem ist die kurze allerdings faul geworden und triggert nur noch sehr selten mit.


    LG

  • Hallo!


    Wir sind mittlerweile bei 14/min. In der Klinik wurde von 18, was wir nun länger hatten, auf 12 runter gestellt, der Druck und die Inspirationszeit geändert. Das fanden wir völlig überzogen, und so hat es sich dann auch bestätigt. DIe CO2-Werte waren zwar normaler, aber die Sättigung nun mehr so um die 95 %, obwohl Linn sonst IMMER 98-100% hat. Also haben wir den Druck wieder hochgenommen und die Frequenz auf 14, nun passt beides einigermaßen.


    Ich habe beim Vortrag im Lindenhof gelernt, dass es bei Muskelkranken wichtig ist, dass man sie eher überbeatmet, damit sie sich gerade nachts ausruhen können. Der CO2 dürfte niedrig sein, damit der Atemantrieb nicht mitmacht, sondern es zu einer RUhephase kommt, die dem Tag dann dient. Klingt logisch finde ich.


    LG
    Nellie

    Nellie *1978 mit Linn *02/04 (mehrfachbehindert durch PCH-2a, Tracheostoma, fast vollzeitbeatmet, Ernährung über Sonde, Epilepsie) und Ann *06/09

  • Hallo Nellie, ja klingt logisch ;)
    Genau dies ist ja auch ein Teil des Grundes gewesen, warum wir eigentlich auf 20 hoch sollten, damit sie sich wieder mehr ausruht, gerade in der Nacht...........
    Allerdings war der Druck, als wir im SPZ waren noch runter auf 14. Da es ihr durch einen erneuten Infekt nicht gut ging- O2 Bedarf etc hatten wir den Druck wieder erhöht, auf 18.. Zuvor war dieser ja immer auf 19--vor der 5 er Kanüle. seitdem hat sie auch wieder stabilere SaO2 Werte zw. 98-100%... Denn mit dem Druck auf 14 waren zwar wie gesagt die BGAs ganz gut, aber die Sättigung auch eher 95-97%... Die Ärztin meinte zwar schon letzte Wo wir sollen den Druck wieder runter stellen, aber ich denke wir haben Recht, wenn wir es nicht tun.


    LG und ich hoffe, dass Ihr auch bald eine gute Einstellung findet für Linn