Hallo Ihr Lieben,
da wir hier vor Ort noch niemanden wirklich Kompetentes in Sachen "Sprechventil" gefunden haben ( weder HNO, KH, Logopädin noch Hilfsmittelvertreter ) , mal ein paar Fragen in die praktische Lebenswelt der Kanülenkinder:
Hannah hat eine Shiley 5.5Kanüle, mit der sie schon recht gut lautiert. Eine kleinere Kanüle soll sie wegen des eh schon großen Lecks bei der nächtlichen Beatmung eigentlich nicht bekommen. Fürs PMV ist die Nebenluft aber anscheinend zu gering, da sie sich das Teil leider immer panisch wieder abreißt, wenn wir es gelegentlich mal wieder probieren.
Mit dem ( hier "gefundenen" ) Tracoe Twist, das man stufenlos verstellen kann, haben wir mit viel Geduld jetzt schon gute Erfolge. Komischerweise kann man dieses auf "völlig zu" stellen, ohne dass Hananh gleich die Krise kriegt. Sie hat dadurch länger Stimme und lautiert damit mehr und melodiöser als nur mit FN. Wir lassen es aber immer einen kleinen Schlitz offen, weil Hannah sonst bei geschlossenem Ventil und einsetzendem Hustenreiz sehr panisch wird und zu würgen anfängt, wenn sie nicht ausreichend schnell ausatmen kann. Das ist sicher sehr unangenehm...
So nun zu unseren Fragen:
1) Wie reinigt Ihr das Sprechventil, wenn Sekret oder Staub hineingelangt ist? Manchmal reicht warm abspülen
nicht. Letztens hat Hannah in der Sandkiste leider recht staubige Luft eingeatmet und es war ein dunkler Belag
im "Twist", den ich nur mühsam mit Einweichen und Q-Tip-Pulerei entfernen konnte.
2) An wen kann man sich ( gerne in Nordeutschland ) wenden, um das weitere Vorgehen ärztlich abzuklären? Wir
wären sehr froh, wenn Hannah irgendwann doch das PMV tolerieren würde und u.U. doch ne kleinere Kanüle
kriegen könnte. Sie gebärdet zwar toll mit GUK, aber da sie ab August in einen Spielkreis gehen wird und auch so
im Familienalltag oft schon frustriert ist, weil sie nicht immer gleich auf Anhieb verstanden wird, streben wir
einen größeren aktiven Wortschatz an. Bislang spricht sie: Mama, Papa, Ja, Heia, Ei-a ( Eier ), Appa ( wahlweise
Happa oder Opa )
3) Soll man das Sprechventil beim Essen drauflassen oder abmachen? Für Wahrnehmung und Schluckakt soll
es ja "mit" besser sein. Ich denke, das Essen schmeckt dann auch intensiver, wenn die Atemluft wieder durch die
Nasenhöhle streichen kann?! Aber bei möglichem Verschlucken wäre das Husten massiv erschwert ( s.o. ). Und
obwohl man beim Essen immer daneben sitzt, kann man manchmal nicht so fix reagieren, und das Ventil schnell
genug abmachen, bevor die Kleine Panik kriegt. Und dann lehnt sie das Ventil erstmal wieder ne Runde ab, was ja
nur zu verständlich ist... Beim Autofahren lassen wir es auch nie drauf, falls sie mal husten müßte und wir nicht
so schnell in Reichweite sind. Haben sonst Sorge, dass sie sich in Panik gleich die ganze Kanüle ziehen könnte,
wenn sie das möglicherweise verkantete Ventil schnell entfernen will.
4) Sollte man beim Buddeln in der Sandkiste bzw. bei der gemeinsamen Gartenarbeit besser noch ein Stomatuch
vors Ventil hängen, um das ungeschützte Einatmen von staubiger Luft zu vermeiden? Bislang haben wir keines.
So, nun macht mich doch bitte mal schlau, Ihr lieben Fachleute da draußen an den Bildschirmen.
Schon gespannt auf Eure Praxiserfahrung:
Anne