Mit Heimbeatmung zur OP ins KH?

  • Hallo Ihr Lieben,


    habe auch mal eine Frage.


    Philipp hat Ende Juli seine Hoden-OP anstehen und es gilt noch die Frage zu klären, ob er auf der (Erwachsenen-)Intensivstation untergebracht wird. Der Aufenthalt soll insgesamt nur 3/4 Tage dauern und wahrscheinlich kommt er für diese Zeit auf die Intensivstation.


    Nun war auch schon die Rede davon, dass er sein Heimbeatmungsgerät mitbringen könne. Weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Habe ein bißchen Sorge, dass sich nicht alle mit dem Gerät auskennen und im Ernstfall Probleme auftreten.


    Eine Woche vor OP müssen wir uns bei der OÄin der Anästhesie vorstellen und sollen unsere Elisée dann mitbringen. An diesem Tag möchte ich dann auch genau erfahren, auf welcher Station Philipp untergebracht wird und mir diese am liebsten auch einmal ansehen.


    Während unseres 1-jährigen KH-Aufenthaltes wurde Philipp bis zum Einsatz der Heimbeatmung per Stephanie beatmet, damit kam er gut zurecht. Auch als wir vor einigen Wochen für ein paar Tage wegen Bronchitis im KH waren, wurde er nachts per Stephanie beatmet. Wenn die Intensivstation eine Stephanie zur Verfügung hat, glaube ich, wäre mir das lieber, da alle das Gerät kennen.


    Ende November wird im gleichen KH Philipps Hypospadie operiert, so können wir uns schon mal einen Überblick verschaffen. Dann muss er allerdings 2 Wochen im KH bleiben und ich denke, dann wird er auf die "normale" Station gelegt werden.


    Was habt Ihr da für Erfahrungen gemacht?


    Ich soll zur OP auch Ersatzkanülen mitbringen. Ich denke, ich werde mich auf jeden Fall auf der Station, wo er untergebracht wird, erkundigen was er sonst noch so braucht. Denn es ist ja Urologie und nicht HNO und ich hoffe, die haben alles da für den Fall der Fälle.


    Versuche mir jetzt auch weiter keine Gedanken zu machen und werde das alles spätestens 1 Woche vor OP abklären.


    Vielen Dank schon im Voraus.


    Seit lieb gegrüßt.

  • Hallo Daniela,


    also wir gehen immer mit dem häuslichen Gerät in die Klinik und es gab nie Probleme, doch sind auch ihre Einstellungen stabil. Aber an sich ist es so geregelt, wenn es Probleme gibt, dann stellen sie "ganz schnell" auf ihre eigenen Maschinen um.


    Für die OP werden sie sicherlich ihr eigenes Gerät verwenden, da dabei auch schnell mal die Einstellungen geändert werden müssen.


    Auch kann es besser sein, erstmal am Heimgerät zu bleiben, da das Kind die Maschine kennt und es mit ihm vertraut ist. Es gibt ihm sozusagen Sicherheit.


    Rechtlich gesehen muss eigentlich der Techniker eurer Versorgungsfirma das Personal einarbeiten, also eure "Vorstellung" vom Gerät ist nicht ausreichend.


    Wenn bei uns in der Kinderintensiv kein Platz ist, dann muss die Madame auch auf eine Erwachsenen-Intensiv, leider. Aber da sie meist nur die Nacht alleine ist, so müsste es gehen. Am Tag sind wir ja mit da.


    Wir selbst bringen in die Klinik auch ihre speziellen Pflegeprodukte mit und sogar die Tracheostoma-Kompressen (weil man nie weiß, was im Hause ist). Wichtig ist auch die Bedienungsanleitungen mit zu nehmen und ein Ersatzschlauchsystem.


    Doch an sich weiß ich nicht, ob es richtig ist, ein beatmetes Kind auf Normalstation zu legen. Bei uns in der Klinik gehen alle tracheotomierten Kinder auf Intensiv, eben weil schnell jemand da sein muss und absaugen muss und bei einer Beatmung ist es eigentlich eh usus, es sei den, die "Normalstation" ist auf Beatmung ausgerichtet: erfahrenes Personal und höherer Personalschlüssel.


    Mit Gruß,


    Dirk

  • Hallo, Daniela,


    wir hatten uns angewöhnt, vor allem in "fremde" Kliniken alles mitzunehmen - also von Beatmungsgerät bis Windeln (die sind in der Größe meist nicht vorhanden).


    Jetzt, wo wir kein BG mehr haben, nehme ich immer noch alle "Kleinartikel" mit (Kanülen, PMV, Bändchen etc.).


    Benedict ist nur auf einer "Normalstation", wenn einer von uns dabei ist - auch nachts.
    Eigentlich ist außer in Köln nachts also immer jemand bei ihm....
    D. h., wir kamen nie in die Situation, daß am BG was nicht geklappt hat.


    Anne

    Benedict 6/99, Osteopathia striata, Tracheostoma, Epilepsie, neurog. Blasenentleerungsstörung, Z. n. Analatresie, Syndaktelie beider Hände, Fibulaaplasie beider Beine, Gaumenspalt, re. blind, u. e. m.

  • Hallo


    und vielen Dank für Eure Infos.


    Eine Woche vor der OP werden wir uns die Station, auf der Philipp untergebracht wird, ja ansehen und dann werde ich denen auf den Zahn fühlen.


    In den nächsten Tagen werde ich das Thema auch einmal bei der Fa. Börgel ansprechen, denn ich kenne es auch nur so, dass alle Schwestern einer Station eine Einweisung für das Beatmungsgerät benötigen.


    Wenn Philipp bei der 2. OP Ende November tatsächlich auf eine Normalstation kommen würde, könnte ich bei ihm schlafen. Aber ob ich dann überhaupt schlafen könnte? Philipp ist ja nur nachts beatmet, und dann ist der Pflegedienst da. Wir werden sehen, wie das alles abläuft.


    Ich muss ehrlich sagen, dass ich, seitdem wir vor etwas mehr als 1 Monat aus dem KH entlassen wurden, Philipp nicht mehr selbst an die Beatmung angeschlossen habe. Tagsüber schläft er ohne und abends macht ihn der Pflegedienst an die Beatmung. Natürlich kenne ich mich mit dem Gerät aus, aber es wäre schon ein komisches Gefühl für mich, auf einer normalen Station nachts alleine für ihn verantwortlich zu sein und evtl. von Schwestern umgeben zu sein, die mit beatmeten und tracheotomierten Kindern keine oder nur kaum Erfahrung haben.


    Ich werde Euch berichten, wie unser Aufklärungs- und Besichtigungstermin verlaufen ist.


    Vielen Dank an Euch!

  • Hallo Daniela,


    das kannst Du denen doch so sagen. Linn geht immer auf ITS, weil wir eben auch nachts nicht für sie sorgen. Ständig ist doch was, Schläuche ausschütteln, Absaugen, Wasser wechseln, usw.


    LG
    Nellie

    Nellie *1978 mit Linn *02/04 (mehrfachbehindert durch PCH-2a, Tracheostoma, fast vollzeitbeatmet, Ernährung über Sonde, Epilepsie) und Ann *06/09

  • Hallo Daniela,


    das ist Gott sei Dank bei uns unproblematischer. Wenn wir ins Krankenhaus müssen, fahren wir sowieso immer in die Uniklinik nach Aachen. Auf der Kardiologie ist das Personal auf der Normalstation so geschult, dass sie sich mit dem Absaugen auskennen. Die Einstellungen an der VS ultra brauchen nicht verstellt werden. Sie muss also nicht jedes Mal auf die Intensivstation. Aber ich habe auch schon auf der Intensiv das eigene Gerät mitgenommen. Würde das auf jeden Fall bevorzugen.


    Mit den Hilfsmitteln hab ich auch schon so meine Schwierigkeiten gehabt. Besonders, weil wir immer Krankenhausaufenthalte von einigen Monaten haben. So einen großen Vorrat hab ich natürlich nicht zu Hause und im Krankenhaus musste man die Sachen erst mal besorgen. Waren da schon manches Mal in Schwierigkeiten, zumal die Krankenkasse ja sagt, dass die Versorgung (einschließlich der Hilfsmittel) vom Krankenhaus erbracht werden muss. Also.... nicht die letzten Vorräte von zu Hause mitbringen. Im Krankenhaus Druck machen, damit sie sich rechtzeitig um die Sachen bemühen.


    Wünsch euch viel Glück und drück die Daumen für euren Aufenthalt.


    LG
    Karin

  • Hallo Ihr Lieben und vielen Dank für die Tipps.


    Wir können Philipps Heimbeatmungsgerät mit ins Krankenhaus nehmen. Nach kurzem Hin und Her wird Philipp nach der OP am Dienstag in die nahegelegene Kinderklinik verlegt, wo er hoffentlich nicht allzu lange bleiben muss. Normalerweise bleiben die Kinder post OP 1 Nacht. Er wird wohl 2 Nächte dort bleiben, aber das entscheiden dann die Kinderärzte.


    Heute hat die Fa. Börgel in der Klinik eine Einweisung für Schwestern und Ärzte gemacht und wir waren auch dort um uns die Gegebenheiten anzusehen. Ich bin nun wirklich beruhigt und habe ein gutes Gefühl. Auf einer Kinderintensiv ist Philipp halt am besten aufgehoben.


    Seit lieb gegrüßt!