Sondenentwöhnung mit Kanüle?

  • Hallo Cordula,
    siehst du Konrad weiß wie es für ihn am Besten ist :wink:
    Drück ihn ganz fest von uns und weiterhin alles Gute beim futtern und quatschen (aber bitte nacheinander :lol: ) !!!
    LG Rita

  • Hallo
    ich finds auch super!! Weiter so!
    Gruß
    Nina

    --- Nina (1983) mit Tochter Chantalle (1999, gesund) und Evelin geb 05.11.2006, leider keine Diagnose, neuromuskuläre Erkrankung,Tracheostoma und voll beatmet, Peg-Sonde da kein Schluckreflex, Muskelschwäche ---

  • Hallo Cordula!


    Ich freu mich riesig!
    vor allem weil essen ein Stück Lebensqualität ist.


    Es ist so schön mit dem Kind in die Stadt zu fahren und ihm ein Brötchen zum essen zu kaufen und man muss nicht heimfahren weil man die
    Sondennahrung vergessen hat oder anhängen muss - oder oder oder.


    Ps.: Kann man in dem schwazen Kasten auch was anderes außer
    ANNA und die Liebe oder Schwammkopf schauen ?
    Die Macht über die Fernbedienung haben meine Kinder. :lol:


    P.P.S.: PEG fand ich wesendlich besser als Magensonde!!

  • Liebe Cordula,
    wir haben auch in einem Haus entwöhnt in Hamburg, wo man sich nicht mit Kanülenkindern auskannte und ich habe gleich gesagt, dass ich eine Nachtwache für Willi brauche, da ich nicht die Tage und Nächte durchhalte. Am Ende hat man uns gar nicht stationär genommen, weil sie versicherungstechnisch Angst vor einem Kind mit Tracheostoma im Haus hatten, wenn kein Arzt anwesend ist. Die Argumente, dass ich zu Hause ja auch keinen Arzt habe, haben nicht gewirkt. Ich hatte versucht die Kasse zu bewegen, dass ich meinen PD für die Nacht mitnehmen kann, ging aber auch nicht. Wir haben die Entwöhnung dann ambulant gemacht, also jeden Morgen hin und Abends zurück, ziemlich stressig für mich, aber Nachts 7 Stunden Schlaf! Nun, das geht bei Euch eben nicht.
    Wegen des Sekrets würde ich mir nicht so viel Sorgen machen. Ich habe bei Willi nicht gemerkt, dass er schnell zäher wurde, nur weil er weniger Trinkmenge hatte. Man könnte ja jederzeit die Nasensonde legen und Flüssigkeit zuführen. Irgendwie kann so eine Entwöhnung ganz schön psycho sein, zu Hause hält man das sicher nicht so einfach durch, wenn man aber einen Arzt hat, der das Kind bei Bedarf sofort anschaut und sagt, ob das Kind noch ganz stabil ist oder nicht, das ist schon besser.


    Übrigens haben wir im Schlaf trinken nie als "geschummelt" betrachtet. Selber trinken ist selber trinken. Was man im Schlaf kann, kann man auch im Wachen lernen.
    Unsere Entwöhnung kam dann irgendwie von selbst. Mit 10 Monaten ging es plötzlich, aber dann wollte Willi plötzlich nicht mehr an der Brust trinken, also wieder Sonde, bis er die Flasche genommen hat, dann wollte er auch die plötzlich nicht, also Sonde bis auf Brei umgestellt und dann immer wieder Sonde bei Infekten, weil er erst Saft (leider kein Wasser oder Tee) trinken aus der Flasche lernen musste. Er trinkt Saft auch nur aus dem Habermann Sauger, sonst NIX!


    Also, ein langes Hin und Her bei uns. Seit einem guten halben Jahr brauchten wir keine Sonde mehr.
    Allerdings habe ich mir oft die PEG gewünscht, was für Stress noch heute bei uns mit dem Essen, öfter waren wir bei Lungenentzündungen nur wegen der Flüssigkeit im Krankenhaus, die könnte man mit der PEG dann zu Hause geben. Ich denke, wenn Dein Gefühl ist, dass sie Euch gut tut, dann bestehe darauf! Man hat damals uns zu der PEG hin argumentiert, dass wir seinen Kehlkopf dann nicht mehr mit der Nasensonde reizen würden, so die Chancen die Kanüle los zu werden sich verbessern und ihm auch das Schlucken vielleicht leichter fallen würde.


    Viel Glück,


    Birte

  • Hallo Cordula,


    das sind ja prima Neuigkeiten. Ich freue mich für Euch. Das lässt ja hoffen, dass wir das mit Felix auch noch mal hinbekommen. Im Moment verweigert er eigentlich alles. Nur Schoki, da lutscht er drauf herum.


    LG Jessi

    Jessica mit Felix (22.10.2007), Ösophagusatresie Typ IIIb, subglottische Stenose, Tracheomalazie, Reflux, Button bis Ende März 13, TS bis Juli 12

  • Hallo Cordula!


    Darf ich mal fragen, wie weit Ihr mit der Sondenentwöhnung gekommen seit und wo Ihr es gemacht habt, wenn überhaupt?


    Grüßle
    Ursula

    Kinderkrankenschwester Schwerpunkt Heimbeatmung und Palliative Care; Mama von 3 Pflegekindern (*2001, 2002 schwerstmehrfachbehindert, 2003) und 1 Hund

  • Hallo Ursula !
    Wir haben den grosen Brocken ( Einnahme der nötigen Nahrungs- und Flüssigkeitsmenge selbstständig und oral) letztlich alleine geschafft. Wir haben uns sehr ausführlich bei Markus Wilken in der Literatur und in Gesprächen mit dem Dyshagiezentrum in Darmstadt auf mögliche Stolpersteine vorbereitet, haben klare Regeln für den PD und alle Beteiligten aufgestellt und es hat geklappt.
    Konrad trinkt seitdem seine HIPP-Sondenahrung aus der Babyflasche. Allerdings ist das System nach fast 7 Monaten immer noch sehr labil. Ständig müssen wir darauf achten nicht wieder in alte "Stopfmuster" zu verfallen, wenn Konrad mal wieder weniger trinkt, ausserdem verweigert er hartnäckig jede andere Nahrungszufuhr. Hier bin ich gerade auf der Suche nach psychologischer Hilfe.
    Wer Details zu unserem Vorgehen wissen will, kann sich gerne bei mir melden.

  • Liebe Cordula!


    Erst einmal herzliche Glückwünsche zum Erreichen des ersten riiiiiiiiiiiiiiiesigen Etappen-Ziels :D Toll, daß Ihr es so weit geschafft habt!


    Du schreibst: Konrad verweigert hartnäckig jede andere Nahrungszufuhr.
    Meinst Du damit, daß er nur wirklich flüssige Sondenkost ißt oder daß er nur über die Flasche ißt? :oops: Sorry, stehe gerade auf dem Schlauch :oops:


    Jessy trinkt ja auch alle Nahrung aus der Babyflasche, allerdings habe ich bei Ihr teilweise riiiiiiiiiesen Löcher drin/ den Sauger vorne fast ganz abgeschnitten und dann richtigen "Brei" drin.
    Ich versuche auch täglich eine kurze Einheit zu Löffeln, aber da wir sie damit wirklich noch gar nicht ernähren können und es aber momentan einen irren Aufwand bedeutet..., ist es sehr mühsam.


    Wie fit ist Konrad kognitiv und motorisch?
    Sollte das Löffeln, selber abbeißen... schwierig sein, finde ich das durch das verzögerte Essen lernen noch durchaus dem Entwicklungsstand angemessen, allerdings habt Ihr recht, da muß man dran bleiben, aber ob das durch "Nachahmen"... nicht auch so "bald" kommt?


    Wie ist das eigentlich mit Eurer Kanüle beim Trinken? Hattet oder habt Ihr die geblockt? Gab´s Aspirationsereignisse?


    Wünsche Euch noch viel Geduld und einen langen Atem - Konrad zeigt, Ihr seid ein super Team :wink:


    Grüßle
    Ursula

    Kinderkrankenschwester Schwerpunkt Heimbeatmung und Palliative Care; Mama von 3 Pflegekindern (*2001, 2002 schwerstmehrfachbehindert, 2003) und 1 Hund

  • Beides, Konrad trinkt nur Hipp Sondennahrung milcheiweissfrei (und gelegntlich ein paar Schluck Wasser, Saft oder Tee) aus der Babyflasche allerdings mit einem normalen Kreuzschlitzsauger. Er ist GsD total verschluckresistent. Er trinkt zur Not flachliegend, an der Beatmung, im Schlaf mit einem aufgeschnittenen Sauger, völlig egal wie. Phasenweise haben wir auch heute noch das Problem, dass er tagsüber nix trinkt und dann nachts im Schlaf locker 700ml wegpumpt.
    Das ist unser aktuelles Ernährungsprojekt: "Abgewöhnung des nächtlichen Essens". Seit ca. 4 Wochen reduzieren wir immer, wenn er ein paar Nächte mit der aktuellen Trinkmenge gut geschlafen hat, um 20ml. Mittlerweile trinkt er nachts "nur" noch 2x 60ml !!!! Tagsüber ca. 160ml pro Mahlzeit.


    In den Mund kommen bei ihm ausser seinem Sauger und Schnuller nur Sand, Gras, Blech, Kabel etc. Er liebt es auch sehr, sich selbst im Mund und in der Nase abzusaugen. Richtig tief mit Katheder !!!!

    Löffeln habe ich über lange Zeiträume auch bei jeder Tagesmahlzeit versucht (Hipp Sondennahrung mit Reisflocken angedickt), aber es war nur Kampf. Einmal hat er 3 Löffel gegessen und sogar gelacht dabei. Ich dachte schon : "Das ist der Durchbruch!", aber dann ist ihm eingefallen, dass er dabei unbedingt "ersticken" muss. Man hat es ihm richtig angesehen: Erst war er fröhlich, plötzlich ging eine Wand runter und er spürte kurz nach, was er da tat, und fing an zu würgen, spucken und schreien. Seitdem ging garnix mehr und ich habe abgebrochen.
    Jetzt sitzt er bei Tisch dabei, manscht mit Essen und geht spielen, wenn es langweilig wird.
    Konrad ist kognitiv altersgerecht entwickelt, motorisch etwas hinterher, d.h. er läuft jetzt an Gegenständen entlang, krabbelt sicher Treppen rauf und runter. Er kennt unsere Regeln, weiss wie er sie umgehen kann und zeigt auf Anfrage korrekt, ob er Hunger oder Durst hat oder müde ist. Ja und Nein kann er sagen. GuK-Gebärden nutzt er einige wenige.
    Konrad hatte immer nur eine ungeblockte Shiley, aktuell eine 3,5.

  • Hallo Cordula!


    Toll, was Ihr erreicht habt :wink:


    So wirklich viele gute Tipps, fallen mir auf Anhieb auch nicht ein, denn Ihr seid schon ganz schön weit und der nächste Schritt ist sicher wieder besonders schwierig, aber GsD auch nicht so drängend :roll:


    Sicher hast Du schon mal von Frau Iven, die in Baiersbronn nach dem Padovan-Konzept arbeitet gehört?! Jetzt will ich Euch (sicher) nicht zu ihr schicken, aber wir waren schon mal dort und ich bin von ihrer "Mundtüte" begeistert.


    Sie verteilt an jedes Therapie-Kind eine Tüte, mit der die Mundmotorik und -sensorik geschult wird. Darin sind winzige Gummis, Spatel, Masage-Gerät, Trinkhalme, Tröten... und diverse Trinkschläuche. Und genau auf diese Trinkschläuche will ich hinaus :wink: Die Schläuche gibt es in gaaaaanz unterschiedlicher Dicke und Länge und evtl. bekommt Ihr Konrad so ja ans noch aktivere Saugen, dann ans "direkte" Trinken (evtl. über Trinklernbecher) und dann wieder Schrittweise an dickere Produkte...
    Nichts was Euch über Nacht zum Erfolg bringt, aber vielleicht ein nächster Schritt, wenn die Nachtmahlzeiten "abgehakt" sind :wink:


    Und ich denke und hoffe, daß die Zeit einfach auch für Euch spielt :wink: Das schlaue Kerlchen kommt vielleicht durch Euer ständiges Angebot doch irgendwann auf den Geschmack. Allerdings klingt es so, als ob er auch etwas "Angst" vor dem Essen hat, dann ist wirklich "Therapie", Kleinschrittigkeit und Hartnäckigkeit gefragt, aber daß Ihr das könnt, habt Ihr mit Eurem tollen Erfolg bis hierher ja schon bewiesen :wink:


    Alles Gute weiterhin!
    Grüßle
    Ursula

    Kinderkrankenschwester Schwerpunkt Heimbeatmung und Palliative Care; Mama von 3 Pflegekindern (*2001, 2002 schwerstmehrfachbehindert, 2003) und 1 Hund